Akupunktur



Was ist Akupunktur?

Ähnlich wie Flüsse durchs Land ziehen, ziehen Energiebahnen (Meridiane) entlang des Körpers und versorgen alle Organe und Körperteile mit der universellen Lebensenergie Qi. Auf diesen Meridianen liegen die Akupunkturpunkte, mit denen man den Fluss des Qi regulieren kann. Jeder Meridian ist einem bestimmten Organ zugehörig, so gibt es den Lungenmeridian, den Herzmeridian, den Magenmeridian und so weiter. Man sagt auch, jeder Meridian endet in seinem „Haus“. Eine Krankheit erklärt die chinesische Medizin durch eine Unausgeglichenheit zwischen Yin und Yang, und Blockaden bzw. Stagnationen im Qi-Fluss. Durch das gezielte „Nadeln“ bestimmter Punkte entlang der Meridiane, kann das Qi wieder harmonisch fließen und Yin und Yang in Einklang miteinander gebracht werden. Die Akupunkturpunkte liegen bei allen Menschen an der gleichen Stelle und sind mittlerweile mikroskopisch nachgewiesen.


Wann kann die Akupunktur helfen?

In den letzten Jahren konnte in mehreren Untersuchungen nachgewiesen werden, dass Akupunktur bei der Behandlung bestimmter Schmerzarten, aber auch zur Linderung bei Übelkeit und Erbrechen sowie bei der Erleichterung der Geburt hilfreich sein kann. So konnte in einer großen deutschlandweiten Studie die Therapie mit den Nadeln bei Kniearthrose-, Kopf-, und Rückenschmerzen dazu beitragen, die Schmerzen deutlich zu lindern und beispielsweise bei Spannungskopfschmerzen die Tage mit Kopfschmerzen auf die Hälfte reduzieren.


Zusätzlich gibt es auch Hinweise darauf, dass Akupunktur bei einer Reihe weit verbreiteter Erkrankungen wie Heuschnupfen, Tennisellbogen, Menstruationsbeschwerden, allergischem Asthma oder funktionellen Magen- und Darmbeschwerden helfen könnte.


Allerdings zeigte sich in Studien auch, dass ebenso eine Wirkung erzielt werden kann, wenn nicht korrekt an bestimmten Punkten gestochen wird. Eine Scheinbehandlung mit „zufälligem Stechen“ an benachbarten Punkten hatte ähnliche positive Effekte. Daher verwenden manche Therapeuten die sogenannte unspezifische oder Minimal-Akupunktur, bei der im Vergleich zur traditionellen chinesischen Form die Nadeln nicht direkt an den traditionellen Therapiepunkten in die Haut gestochen werden. 


Bei welchen Beschwerden eignet sich die Akupunktur?

Akupunktur wird laut der Indikationsliste der Weltgesundheitsorganisation  beispielsweise eingesetzt bei :

  • chronischen Schmerzen (Kopfschmerzen, Rückenschmerzen)
  • Suchtentzug (Nikotin, Alkohol)
  • Schlaganfall
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Allergien
  • Magen-Darm-Problemen
  • gynäkologischen Erkrankungen
  • Geburtsvorgangverkürzung bei der Schwangerschaft
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Herzkreislaufstörungen

Beginn einer Akupunkturbehandlung

Vor Beginn der Akupunkturbehandlungen erfolgt im Erstgespräch eine ausführliche Befunderhebung und Untersuchung nach Kriterien der chinesischen Medizin, bei der neben scheinbar unwichtigen Dingen wie Schlaf - und Essgewohnheiten auch die Zungen -und Pulsdiagnose wichtige diagnostische Mittel sind. Dieses Erstgespräch dauert ca. 2-3 Stunden.

Bei einer Behandlung werden maximal 12 Nadeln in ausgewählte Akupunkturpunkte gesetzt. Je nach Lage des Akupunkturpunktes spürt der Patient ein leichtes Pieken, bestenfalls verbunden mit einem Wärme-oder Druckgefühl, Kribbeln, Jucken oder gar einem elektrisierendem Gefühl. Während der Behandlung liegt der Patient in Rücken- oder Seitlage. Die Nadeln verbleiben jenachdem, was sie bewirken sollen, 5 bis 30 Minuten.

Aber auch Schröpfen kann bei der Therapie zum Einsatz kommen.